Interessierte Selbstgefährdung am Arbeitsplatz

von Lena Sokoll

Stress am Arbeitsplatz ist für viele Menschen ein alltägliches Problem. Ein gewisses Maß an Stress fördert sogar unsere Produktivität, da es uns motiviert und uns dabei hilft, unsere Ziele zu erreichen. Doch wenn der Stress zu groß wird, kann er unsere Gesundheit gefährden.

Interessierte Selbstgefährdung beschreibt ein Verhalten, bei dem Beschäftigte aus Interesse am beruflichen Erfolg selbst die eigene Gesundheit gefährden.
Menschen mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein neigen dazu, sich selbst zu überfordern und zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Aufgaben erledigt werden und dass ihre Arbeit von höchster Qualität ist.

Dieses Verhalten kann zu einem Teufelskreis führen, da das Überarbeiten und der damit verbundene hohe Stresspegel das Risiko für interessierte Selbstgefährdung erhöhen können.

Menschen, die sich überarbeitet sind, fühlen sich häufig müde, ausgelaugt und ausgebrannt. Urlaub und Wochenenden reichen nicht mehr zur Erholung aus.

Eine gesunde Life-Balance und ein gutes Zeitmanagement können dazu beitragen, dass Arbeit und Freizeit in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen und dass Mitarbeiter produktiver und weniger gestresst sind. Es ist auch wichtig, das Mitarbeiter lernen die Verantwortung für die eigene Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu übernehmen und Risikoverhalten zu vermeiden.

Was sind die ersten Anzeichen für eine interessierte Selbstgefährdung?
Wie erkenne ich das?

Die Anzeichen interessierter Selbstgefährdung sind unter anderem ständige Erreichbarkeit zu jeder Tages- und Nachtzeit, Übernahme von zusätzlichen Aufgaben oder sinkende Qualität der Arbeit. Auch Mitarbeiter, die sich krank zur Arbeit begeben sind potenziell von interessierter Selbstgefährdung betroffen.

Diese Anzeichen können Vorboten eines Burnouts sein, da betroffene Mitarbeiter ihre Überlastung häufig nicht zugeben oder gar versuchen diese zu überspielen

Unternehmen spielen hier eine wichtige Rolle. Sie können für angemessene Pausen und Arbeitsbedingungen, sowie auch den Zugang zu Beratungsangeboten sorgen, um mit Stress und anderen psychischen Belastungen umzugehen. Auch Schulungen, die die Mitarbeiter über die Risiken von interessierter Selbstgefährdung und Überarbeitung informieren und ihnen helfen, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, sind ein hilfreiches Angebot.

Die Schaffung eines sicheren und gesunden Arbeitsumfeldes, die Förderung von gesunden Bewältigungsstrategien kann das Risiko für interessierte Selbstgefährdung verringern und das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessern.

Ist der Druck irgendwann zu groß kann der Mitarbeiter in ein Burnout rutschen.

 

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